Die Grüne nOase
Die Grüne nOase in Nasingen („Noasie“ auf Eifeler Platt ausgesprochen) in der Südeifel ist ein kleiner, idyllisch gelegener und belebter Flecken Erde auf 480 Höhenmeter, auf dem in liebevoller Handarbeit frisches, saisonales und vielfältiges Gemüse für eine kleine solidarische Gemeinschaft aus 25 Haushalten nachhaltig produziert wird.
Die Grüne nOase sind Annick und Charel und ihre Liebe, Fürsorge und Vision für diesen Ort. Darüber hinaus sind es die vielen Helfer:innen und Unterstützer:innen, die dieser Vision von Anfang an mit Barem, Muskelkraft, Kreativität und Wertschätzung Farbe und Mut zum Gedeihen gegeben haben.
Sie ist Lebensraum von Pflanzen, Insekten, Vögeln und anderen oberirdisch und unterirdisch schaffenden Lebewesen, die diesen Ort nähren und sich von ihm nähren. Umgeben von Wald und Weide bietet sie Weite, Ruhe und Grund zum Staunen, eine Bank zum Sitzen und überall was zu Tun, sodass man das Sitzen auf ihr leicht wieder vergisst oder im Gegenteil, irgendwann darauf zum Liegen kommt.
Die Grüne nOase sind bunte und saisonal vielfältige wöchentliche Gemüsekörbe, die die Mitglieder während der etwa 30 Erntewochen (Anfang Mai bis Mitte November) mit nach Hause nehmen. Unser Projekt ist grenzübergreifend und so gibt es einen Ausgabeort in Bettendorf (LU) und einen auf dem Hof in Nasingen (DE). Etwa 70 verschiedene Gemüse und Kräuter bauen wir über das Gartenjahr für unsere Mitglieder an. Wir verzichten fast gänzlich auf Verpackungen (oder verwenden diese immer wieder) und verringern Lebensmittelabfälle, indem auch nicht genormtes Gemüse in den Körben landet, wobei es in seiner Qualität dem anderen in Nichts nachsteht.
Die Grüne nOase möchte auch Anlass für Gemeinschaft und Vernetzung in der Region sein. Die Bindung zwischen Erzeuger:innen und Mitgliedern ist uns wichtig und schafft gegenseitiges Verständnis und beidseitige Wertschätzung. Die Grüne nOase ist Begegnungsort an den Abholtagen und den Mitmach-Tagen und Festen rund um die Solawi. Gerade im ländlichen Raum ist das so wertvoll.
Sie ist Lernfeld für eine solidarische Form von Landwirtschaft, indem die Mitglieder einen Teil der Verantwortung, der sonst alleine bei den Erzeuger:innen liegt, mittragen und indem sie sich auch untereinander solidarisch zeigen (Wie das so in etwa umgesetzt wird, erklärt der Garten Idem ganz gut. Schau Dir dazu die Beiträge „Solidarische Landwirtschaft (verlinken) und Beitragsrunde (verlinken) mal an.)
Die Grüne nOase erscheint mit etwa 1000m2 so klein, und doch hat in ihr so vieles Platz: In 2023 konnten auf nur 400m2 Beetfläche 3,3 Tonnen Gemüse, Früchte und Kräuter für die bisherigen 20 Haushalte erzeugt werden. Wir nutzen die Fläche sehr intensiv, pro Saison bauen wir bis zu 3 Kulturen auf der gleichen Fläche in sehr engen Pflanzabständen an, sodass die Erde möglichst immer mit Pflanzen bedeckt ist.
Der Aufbau und der Erhalt des Mikrobioms in der Erde spielen dabei eine zentrale Rolle. Diese setzen wir mithilfe der NoDig-Methode um. Wir greifen nicht mehr wesentlich in die Bodenstruktur ein, überlassen die eigentliche Arbeit den Spezialisten im Boden (Mikroorganismen und andere Bodenlebewesen) und sind überzeugt, dass sie ihrer Aufgabe am besten nachgehen können, wenn wir ihre Lebenswelt nicht ständig wortwörtlich auf den Kopf drehen. Vielmehr geht es darum, ihre Lebenswelt zu schützen und sie zu nähren, das tun wir mittels viel Grünschnittkompost, punktuell auch durch Pflanzenjauche, effektive Mikroorganismen und eigens aus Hof- und Gartenabfällen hergestelltem Kompost. Der Grünschnittkompost, den wir, ohne ihn einzuarbeiten, relativ dick auf die Muttererde auftragen, dient zugleich als Schutzschicht für die Muttererde, wie auch als Nahrungsquelle für die unzähligen Lebewesen die sich darin befinden. Sie selbst wandeln die organische Materie daraus so in Nährstoffe um, wie sie es brauchen und stehen in fassungslos reger Interaktion mit den Pflanzen, sodass diese wiederum sich von ihnen nähren und umgekehrt.
So ganz verstehen tun wir das Geschehen und Tummeln unterirdisch nicht – wie sollte man das auch, bei Milliarden oder Billionen von Kleinstlebewesen. Aber wir haben eine heiße Spur und gehen dieser nach, auf die ziemlich sichere Gefahr hin, Fehler zu machen, aber vor allem aus eigener Erfahrung dazuzulernen. Wir streben dabei einen ökologisch sinnvollen Anbau an und bauen auf eine nachhaltige Nutzung von Ressourcen.
Gesichter hinter der grünen nOase
What's next?
Die Grüne nOase soll ein lebendiges und dynamisches Projekt sein, das über die Jahre hinweg sicherlich weiter wachsen und gedeihen wird. Gemeinsam mit den Menschen, die dazu gehören.
Möchtest Du Mitglied der Solawi Grüne nOase werden oder möchtest Du in den großen Emailverteiler aufgenommen werden und gelegentlich informiert werden, was gerade so los ist?
Dann schreib uns gerne eine E-Mail an gruene.noase@posteo.de